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Potenzial für neue Wohnräume
Not macht erfinderisch
Es ist sicher übertrieben, in der aktuellen Situation von Wohnungsnot zu sprechen, dennoch: In beliebten Düsseldorfer Lagen sind Wohnungen knapp. Und man muss sich die Frage stellen, wie bei dem anhaltend hohen Zuzug nach Düsseldorf der Wohnungsmangel behoben werden kann.
Was liegt also näher, als bisher ungenutzten Raum in wertvollen Wohnraum zu verwandeln? So rücken nicht ausgebaute Dachgeschosse und Aufstockungen bei bestehenden Gebäuden in den Fokus. Räume, die brachliegen, aber gute Möglichkeiten bieten, attraktive Wohnungen zu schaffen. Außerdem benötigt man hier kein weiteres Grundstück und es wird auch keine zusätzliche Fläche versiegelt.
Zahlreiche Hindernisse und Vorschriften
Allerdings, so einfach ist das gar nicht. Leider stehen dem Ausbau von Dachgeschossen oft erhebliche Hürden entgegen. Wesentliche Faktoren dabei sind beispielsweise der übertriebene Brandschutz, komplexe Bauvorschriften, aber auch fehlende PKW-Stellplätze, die nicht so einfach auf einem bereits bebauten Grundstück geschaffen werden können.
Beispiel Brandschutz
Wenn ein Eigentümer ein Dachgeschoss aufstockt, wird der ganze Brandschutz des Gebäudes auf null gestellt, bloß weil ein Element des Hauses verändert wird. Damit fällt der bestehende Bestandschutz weg und es kommt ALLES auf den Prüfstand. Der Eigentümer hat damit nicht nur die eine Baustelle im Dachgeschoss, sondern am ganzen Haus. Folglich steigen die Baukosten erheblich.
„Da die finanziellen Aufwendungen für den Eigentümer im Ergebnis oft nicht kalkulierbar sind, unterbleiben sinnvolle Maßnahmen schlichtweg.“ sagt Dr. Werner Fliescher, Vorstand von Haus und Grund Düsseldorf. „Wertvoller Raum in bleibt ungenutzt.“
STUDIE „Wohnraum-Potenziale in urbanen Lagen – Aufstockung und Umnutzung von Nicht-Wohngebäuden“
Die Deutschlandstudie 2019 „Wohnraum-Potenziale in urbanen Lagen – Aufstockung und Umnutzung von Nicht-Wohngebäuden“ (PDF-Download) belegt das Potenzial des Ausbaus von Dachgeschossen und deren Aufstockung. Herausgeber der Studie sind die TU Darmstadt und das Pestel-Institut unter Beteiligung von Haus & Grund Deutschland sowie zahlreichen weiteren Branchenverbänden. Durch Aufstockung von Wohn- und Nichtwohngebäuden können in Deutschland 2,3 bis 2,7 Millionen Wohneinheiten geschaffen werden. Das Potenzial der Wohnraumschaffung durch Gebäudeaufstockung ist also enorm.
„Not sollte erfinderisch machen!“, fordert Dr. Werner Fliescher. „Nur wenn sich die Bedingungen ändern, können die zahlreichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um wertigen Wohnraum in beliebten Lagen zu schaffen. Und das wäre am Ende eine Win-win-Situation für Eigentümer und Mieter.“
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