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Die Preise für Öl und Gas haben seit Monaten ein Rekordniveau erreicht und ein Ende der Preissteigerungen für fossile Energien ist nicht absehbar. Gleichzeitig steigen die Strompreise ständig, so dass auch die Eigentümer, die schon mit Wärmepumpen heizen, ein Interesse am Energiesparen haben, um Kosten zu senken.

Energiepreise-21-22-28045.jpegNeben der Gasumlage von 2,4 Cent/Kilowattstunde zzgl. 7 % Mehrwertsteuer, die alle drei Monate angepasst werden kann, haben sich die Gaspreise ebenfalls schon jetzt erhöht. So liegen sie inzwischen in Düsseldorf bei über 0,30 Euro/Kilowatt­stunde brutto. Wer möchte dieser Preis­spirale nicht entkommen? Meistens ist es, auch wegen der komplexen Förderanträge, schlicht unmöglich, das Heizsystem kurz- oder mittelfristig so umzustellen, dass keine fossilen Energien mehr verwendet werden. Trotzdem können Eigentümer vieles tun, um Kosten zu sparen und sich gleichzeitig etwas unabhängiger von den Preissteigerungen zu machen.



Spar-Tipp 1: Gleichmäßiges Heizen spart bares Geld

In allen Räumen des Hauses, die regelmäßig genutzt werden, sollte ungefähr die gleiche moderate Grundtemperatur herrschen. Wird diese Raumtemperatur nur um einen Grad abgesenkt, spart das bereits sechs Prozent Heizkosten ein. Gleichzeitig muss man jedoch ausreichend lüften, um Feuchtigkeit vom Kochen und Duschen abzuführen. Sonst drohen Schimmelschäden!

Durch die gleichmäßige Raumtemperatur entstehen nur geringe Temperaturunterschiede zwischen einzelnen Bereichen. Der energetische Aufwand für die Erhöhung der Raumtemperatur, der einem Ampelstart gleichkommt, wird vermieden. Ein Bade­zimmer den ganzen Tag auf einem hohen Temperaturniveau zu halten, kann durch den Einsatz zusätzlicher elektrischer Heiz­geräte vermieden werden, die gezielt beim Duschen oder morgendlichen Badbesuch eingeschaltet werden. Auch in der Übergangszeit hilft dies, Energie zu sparen, wenn beispiels­weise sonst nur für das Badezimmer die ganze ­Heizung angestellt werden sollte.

Dem gleichmäßigen und gezielten Heizen dienen auch elektronische Heizkörper­thermos­tate, die konstant eine einstellbare Raumtemperatur halten, aber auch zu frei wählbaren Uhrzeiten die Raumtemperatur erhöhen, zum Beispiel wenn man nach Hause kommt. Diese einfach zu montierenden Helferlein können sogar automatisch den Heizkörper beim Lüften abstellen, der ansonsten wegen der im Raum sich sammelnden kalten Luft, die Heizleistung erhöhen würde.

Spar-Tipp 2: Senken der Heizungs-Vorlauftemperatur

Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers am Ausgang der Heizung in Richtung der Heizkörper. Je geringer die Vorlauftemperatur, umso mehr Energie lässt sich sparen. Durch ein schrittweises Absenken kann ausprobiert werden, wie hoch die beste Vorlauftemperatur ist, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Hohe Vorlauftemperaturen haben zwar den Vorteil, dass sich mit ihnen Räume schnell aufheizen lassen. Das ist aber bei einem gleichmäßig abgesenkt temperierten Raum gar nicht notwendig. Erst wenn die Heizung die Räume nicht mehr ausreichend aufwärmen kann, ist die optimale Vorlauf­temperatur unterschritten. Bei der Einstellung sollte ein Heizungsexperte des Vertrauens hinzugezogen werden. Diese haben Erfahrungswerte und wissen genau, wie man mit dem Thema umgeht.

Darüber hinaus sollten diese Experten gleichzeitig ein Blick auf die Steilheit der Heizkurve werfen. Bei modernen Heizungssystemen wird die Vorlauftemperatur, je nach Kälte immer weiter erhöht. Dies erfolgt nicht linear, sondern in einem gewissen Verhältnis. So kann zum Beispiel bei Absenkung der Außentemperatur um 1 °C die Vorlauftemperatur um 1,5-2 °C erhöht werden. Je kleiner das Verhältnis zwischen Außentemperatursteigerung und Steigerung der Heizkurve ist, umso mehr Energie lässt sich einsparen. Insbesondere dann, wenn nachträglich etwas an dem Haus verändert wurde, zum Beispiel neue Fenster eingebaut oder das Dach gedämmt, sollte auch eine Ein­stellung der Heizkurve auf den geringeren Energiebedarf erfolgen.

Spar-Tipp 3: Hydraulischer Abgleich

Fachleute sprechen von einem hydraulischen Abgleich, wenn die Heizenergie gleichmäßig bei allen Heizkörpern im Haus ankommt. Allein diese Optimierung kann die Energiekosten massiv senken. Dies erfolgt durch Einbau spezieller Heizkörperventile / Strangventile, die so eingestellt werden, dass das Heizwasser nicht nur durch die an der Pumpe nächstliegenden Heizkörper fließt, sondern gleichmäßig durch alle Heizkörper im Haus. Der hydraulische Abgleich bringt zudem einen klaren Komfortgewinn, da sich alle Heizkörper gleichmäßig erwärmen und störende Strömungsgeräusche im Heizsystem vermieden werden.

Spar-Tipp 4: Einbau einer Hocheffizienzpumpe

In jedem Heizungssystem arbeitet eine Pumpe, die das Wasser durch das System leitet. Verschiedene Pumpenarten tun das unterschiedlich effizient. Während ungeregelte Pumpen immer die gleiche Menge Wasser fördern, passt sich eine Hocheffizienzpumpe an die im Haus jeweils notwendige Wassermenge an und erhöht oder senkt ihre Leistung. Durch den Einsatz einer speziellen Motorentechnik verursacht sie auch einen maßgeblich geringeren Stromverbrauch. So können sowohl die Heiz- als auch die Stromkosten reduziert werden, und die Kosten der Pumpe amortisieren sich schon in wenigen Jahren.

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Spar-Tipp 5: Entkoppeln der Heizung von der Warmwasserbereitung

Etwa ein Drittel der Heizkosten entsteht in der warmen Jahreszeit für die Warmwasserbereitung. Um die Heizung auch in dieser Zeit zu entlasten, bietet sich das vollständige Entkoppeln der Heizung von der Warmwasserbereitung an. Dazu können viele Heizungen vom Winter- in den Sommerbetrieb umgestellt werden. Durch den Einbau moderner elektrischer Durchlauferhitzer nahe der Verbrauchsstellen in Küche oder Bad kann die Heizung sogar ganz ausgeschaltet bleiben. Das spart deswegen Energie, weil bei vielen Heizungen große Speicherbehälter mit Warmwasser dauerhaft auf Temperatur gehalten werden. In diesen Speichern kühlt das warme Wasser aber nach einer gewissen Zeit auch ab, so dass es von der Zentralheizung nachgeheizt wird, ohne dass überhaupt ein Warmwasserverbrauch stattgefunden hat.

Dagegen erzeugt der Durchlauferhitzer nur dann warmes Wasser, wenn es tatsächlich gebraucht wird. Es fallen also keine sogenannten Bereitstellungsverluste an, auch nicht, weil warmes Wasser, um möglichst schnell an der Zapfstelle vorhanden zu sein, durch eine Zirkulationspumpe dauerhaft durch das Haus gepumpt wird. Die Zirkulation durch die Rohrleitungen kühlt das im Warmwasserspeicher liegende beheizte Wasser zusätzlich ab. Auch hier gibt es aber bereits alternative Zirkulationspumpen, die zum einen als Hocheffizienzpumpe arbeiten, zum anderen durch eine spezielle Sensorik erkennen, wann warmes Wasser entnommen wird und dieses nur dann durch die Leitungen zirkulieren lassen.

Noch mehr Energie lässt sich sparen, wenn der Strom für den Durchlauferhitzer aus einer eigenen Solaranlage kommt, oder das warme Wasser mit einer thermischen Solaranlage erzeugt wird.

Eine zentrale Alternative bietet eine Brauchwasser-Wärmepumpe im Heizungskeller. Diese arbeitet unabhängig von einem beliebigen zentralen Gas- oder Öl-Wärmeerzeuger und übernimmt das ganze Jahr über die Warmwasserversorgung. Bei den im Sommer vorherrschenden höheren Außentemperaturen arbeitet eine Brauchwasser-Wärmepumpe besonders energieeffizient mit sehr hohem Wirkungsgrad.

Selbst wenn diese Möglichkeit nicht bestehen, hat der Nutzer die Möglichkeit, durch Wassersparen ebenfalls den Verbrauch zu senken. Entweder er duscht kürzer oder er verwendet spezielle Perlatoren – Duschköpfe, die weniger warmes Wasser durchlassen. Baden sollte man vermeiden, weil hierfür am meisten warmes Wasser benötigt wird.

Fazit

Jeder einzelne dieser Spar-Tipps birgt ein gewisses Einsparpotenzial. Durch die Kombination der Hacks potenziert sich jedoch das Ergebnis. So können Eigentümer die Zeit bis zum neuen klimafreundlichen Heizsystem clever überbrücken. Auch wer in den nächsten Jahren noch keinen Heizungstausch plant, kann so die Energiekosten etwas drosseln. (Stand: 2.9.2022)
Sich abzeichnende Kostensteigerungen können berücksichtigt werden
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