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Der bundesweite Zensus legt das wahre Mietniveau in Düsseldorf offen
Der eine oder andere Eigentümer wird sich vielleicht noch daran erinnern, dass er die Bögen für die bundesweite Zensuserhebung ausgefüllt und Angaben zu der Größe seiner eigenen, aber auch den vermieteten Wohnungen, deren Beheizung und vor allem auch zu den Mieteinnahmen gemacht hat. Was ist aus den Ergebnissen geworden?
Die Ergebnisse sind im Sommer 2024 vorgestellt worden und haben wenig Beachtung erhalten, obwohl gerade für den Ballungsraum Düsseldorf feststellbar ist, dass das Mietniveau gar nicht so hoch ist, wie es oft dargestellt wird. In Düsseldorf beträgt die durchschnittliche Nettomiete 9,24 Euro/m2, in Köln 9,39 Euro/m2, in Bonn 9,09 Euro/m2 und in Münster 8,71 Euro/m2. Nur zur Einordnung: Das durchschnittliche Mietniveau in ganz Bayern beträgt 8,74 Euro/m2 und in ganz Hessen 8,21 Euro/m2.
Das durchschnittliche Mietniveau in Düsseldorf sollte aber zu denken geben, da in 35,15 % aller vermieteten Wohnungen die Miete weniger als 8 Euro/m2 betrug. Bei 69,36 % aller Vermietungen Düsseldorfs lag die Miete unter zehn Euro je Quadratmeter.
Im eigenen Stadtviertel kann man in einem Raster von 100 x 100 m unter: atlas.zensus2022.de ganz genau nachsehen, wie hoch das Mietniveau ist. Der Anteil der Wohnungen, die von Eigentümern selbst bewohnt werden, betrug in Düsseldorf nach dem Zensus inzwischen 22 % und hat sich seit dem letzten Zensus leicht erhöht.
Weitere Daten zum Zensus für NRW, die durchschnittliche Miethöhe je Gemeinde und Beheizungsart können auf der Website: Zensus 2022: Wie wohnt NRW? abgerufen werden. Trotz dieser beruhigenden Ergebnisse wird weiterhin lebhaft über eine Verschärfung der Mietpreisbremse diskutiert.
So gibt es teilweise schon Städte, wie zum Beispiel Stuttgart, Esslingen oder Freiburg, die mit einem externen Dienstleister eine Überwachung der Mieten in digitalen Angebotsportalen durchführen, um dann die Vermieter an die Einhaltung der richtigen Miethöhe zu erinnern. Allerdings ist schon jetzt festzustellen, dass die Anzahl der Verstöße im Verhältnis zu der Anzahl der Neuvermietungen äußerst gering ist, ähnlich wie es sich aus dem Zensus 2022 ergeben hat.
Noch weiter gehen die Forderungen derjenigen, die einen Mietendeckel einführen wollen. Mit einem Mietendeckel würden die Mieten auf einem bestimmten Niveau eingefroren. Die Auswirkungen dieses verfassungswidrigen Mietendeckels konnten Vermieter in Berlin schon einmal erleben. Tatsächlich bestrafte der Mietendeckel die Mieter, weil Vermieter die Wohnungen verkauften, anstatt sie zu vermieten.
Jüngst hat das Institut der deutschen Wirtschaft aus Köln festgestellt, dass bundesweit 60 % weniger Wohnungen vermietet werden würden, würde ein bundesweiter Mietendeckel gelten. Weitere Informationen finden Sie hier: Mietendeckel: Bundesweit würden 60 Prozent weniger Wohnungen vermietet.
Aus dem Zensus und den wissenschaftlichen Untersuchungen kann man nur schließen: Der Neubau von Wohnungen und deren Sanierung muss billiger und einfacher werden.
Schließlich stehen schon jetzt in Deutschland 1,7 Millionen Wohnungen leer, oft weil sie renoviert und saniert werden müssen. Das heutige Vorschriftenkorsett erhöht die Baukosten, sodass, gerade in eher strukturschwachen Gebieten, wo die Sanierung einer Mietwohnung zum Leerstand führt. Die dann höheren Mieten können von den Mietern nicht aufgebracht werden und diese ziehen lieber in schlecht sanierte aber dafür billigere Wohnungen. Dass das Vorschriftenkorsett den Neubau, aber auch die Sanierung von Wohnungen verhindert, zeigt die Statistik. Aktuell werden nämlich 61 % weniger Wohnungen gebaut als vor 20 Jahren. Immer mehr Mitarbeiter in der Bauwirtschaft bauen immer weniger Wohnungen, weil das Produkt, die Wohnung, immer komplexer wird. Das Ende dieser Komplexitätsspirale würde eine Menge neue Wohnungen entstehen lassen und einen Sanierungsturbo für die bestehenden Gebäude erzeugen.
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